23.06.2007
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Northwest und Delta beenden Insolvenzverfahren |
Die beiden US-amerikanischen Airlines, die nach dem drastischen Anstieg der Ölpreise im Zusammenhang mit dem Wirbelsturm „Katrina“ in Gläubigerschutz treten mussten, konnten jetzt "Chapter 11" des amerikanischen Konkursrechts verlassen. Seit Mai 2007 werden die Aktien der Airlines wieder auf dem New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt.
Kerosinpreise und „Katrina“
Die amerikanische Luftfahrtindustrie zermürbt durch jahrelange Preiskämpfe war durch die Anschläge des 11. Septembers 2001 zusätzlich geschwächt. Alle großen Fluggesellschaften leiteten damals Restrukturierungsmaßnahmen in die Wege. Zu diesem Zweck mussten sich die Airlines hoch verschulden. Als aufgrund des Hurrikanes „Katrina“ einige Ölplattformen im Golf von Mexiko beschädigt wurden, führten Spekulationen im August 2005 zu massiv erhöhten Ölpreisen.
Northwest Airlines und
Delta Air Lines konnten die Kerosinpreise nicht stemmen und leiteten fast gleichzeitig am 14. September 2005 ihr Insolvenzverfahren ein.
Gläubigerschutz
Vier der Sechs größten amerikanischen Airlines standen damals unter Gläubigerschutz.
Kapitel 11 des US Insolvenzrechtes ermöglicht den Fluggesellschaften eine Reorganisation durchzuführen, ohne den Forderungen der Gläubiger direkt ausgesetzt zu sein. Außerdem können Pensionsforderungen zum Teil auf den Staat "abgewälzt" werden.
Nach 20 Monaten Restrukturierung hat Delta Air Lines am 30. April 2007 und Northwest Airlines am 31.Mai 2007, als letzte große US Fluggesellschaft, offiziell den Gläubigerschutz wieder verlassen. Die Aktien werden nun wieder auf dem Parkett der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt. Dem Neuanfang gingen massive Einsparungen, in erster Linie beim Personal und dem Service voraus.
Hohe Schuldenberge
Delta Airlines musste sich noch zum Jahreswechsel gegen eine feindliche Übernahme durch den Konkurrenten
US Airways zur Wehr setzen und sieht sich momentan mit einem Schuldenberg in Höhe von $20,5 Milliarden konfrontiert. Northwest hat im Laufe des Geschäftsjahres 2006 über $2,8 Milliarden Schulden aufnehmen müssen. Dennoch gibt man sich für das laufende Jahr optimistisch.
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