24.07.2007
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Krise der Gulf Air setzt sich fort |
Erst Anfang April hatte André Dosé offiziell die Führung der Gulf Air übernommen. Wie am Montag bekannt wurde, hat er nun seinen Rücktritt bekannt gegeben. Die Frage, die nun alle beschäftigt: Wie sieht die Zukunft der finanziell schwächelnden Airline jetzt aus?
Zustand "dramatisch"
Zum Formel 1 Grand Prix in Bahrein am 15. April 2007 kreisten drei Großraumflugzeuge des Hauptsponsors
Gulf Air 100m über den Köpfen der Zuschauer. Wie bedrohliche Pechvögel und überdimensionale Pleitegeier mögen die goldenen Giganten der Lüfte auf den aufmerksamen Beobachter gewirkt haben. Zurecht, wie sich nun herausstellt:
Die kurze Amtszeit Dosé's stand von Beginn an unter dem schlechten Omen dieser symbolträchtigen Werbeaktion: Nur vier Monate später liegt alles in Trümmern. "Dramatisch" so bezeichnet André Dosé inzwischen die Lage der Gulf Air. Diese Einschätzung von einem Manager zu hören, der schon bei der erfolgreichen Restrukturierung der Swiss ausgezeichnete Arbeit vollbracht hat, stimmt zumindest nachdenklich.
Finazielle Unregelmäßigkeiten
Finanzielle Unregelmäßigkeiten der
Gulf Air in den vergangenen fünf Jahren, die nun in die Öffentlichkeit gelangen, setzen dem Image der Airline zu. So wurde bekannt, dass letzte Woche ein Top Manager der Airline vorübergehend festgenommen und verhört wurde.
Konflikte mit dem Verwaltungsrat
Offenbar hatte Dosé zu Beginn seiner Amtszeit die volle Unterstützung des Verwaltungsrates, auch um heikle Personalentscheidungen im Führungsteam der Fluggesellschaft durchzusetzen. Dieser bedingungslose Rückhalt scheint in letzter Zeit nicht mehr vorhanden gewesen zu sein. Im Gegenteil: Kenner der Airline sprechen von einem tiefgreifenden Zerwürfnis zwischen dem Führungsteam und dem Verwaltungsrat der Airline.
Gulf Air veröffentlichte am 23. Juli eine Pressemitteilung. Erst im zweiten Abschnitt wird beiläufig erwähnt, dass der Verwaltungsrat und Dosé sich im gegenseitigen Einvernehmen voneinander getrennt hätten. Man bedanke sich bei Dosé für seine "Assistenz" und wünsche ihm viel Erfolg bei zukünftigen Plänen. Im Gegensatz zu Dosé sieht der Verwaltungsrat optimistisch in die Zukunft der Fluggesellschaft.
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