13.09.2007
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Laserpointer gefährden den Flugverkehr |
Sie sind ein beliebtes Spielzeug bei Jugendlichen. Laserpointer - für wenige Euro erhältlich - werden zum Zeitvertreib in Schulstunden oder für andere Spielereien Halbstarker genutzt. Sie gelten als ungefährlich, blenden sie allerdings die Augen von Autofahrern oder Piloten kann es gefährlich werden. Dieses Jahr wurden schon Piloten in den USA und in Australien von Pointern getroffen. Auf dem fünften Kontinent wird es jetzt besondere Strafen für das Richten eines Pointers auf Flugzeuge geben.
Das Auge schließt sich automatisch
Wer zufällig direkt in den Lichtstrahl eines handelsüblichen Laserspointers blickt, muss keine bleibenden Schäden befürchten. Ihre Intensität ist so begrenzt, dass sie einem direkten Blick in die Sonne entspricht. Das menschliche Auge reagiert dann automatisch und schließt sich reflexartig. Ohne Probleme erhältlich sind allerdings auch Laser mit höherer Leistung (z.B. für Laser-Shows) oder grüne Laserpointer. Grünes Licht wird vom menschlichen Auge 400 mal intensiver wahrgenommen als rotes Licht. Dadurch ist nicht nur ein grüner Punkt, sondern bei Nacht auch der Laserstrahl selbst zu sehen, was ihn zu einem beliebten Spielzeug macht, auch wenn seine Benutzung in Deutschland eigentlich verboten ist, da bei direktem Blick in den Strahl eine dauerhafte Schädigung der Augen möglich ist.
Hohe Strafe
Unabhängig davon, was für ein Laser durch das Cockpitfenster strahlt, wird der Pilot geblendet und von seiner Tätigkeit abgelenkt und kann schlimmstenfalls für Minuten oder Stunden auf einem Auge nichts mehr sehen. Der Pilot einer
Boeing 767 der australischen
Qantas wurde auf dem Flug von Sydney nach Darwin so stark geblendet, dass er den Rückflug sicherheitshalber als Passagier antrat, eine vorbildliche Maßnahme der Fluggesellschaft.
Auch ein Pilot der amerikanischen
Northwest Airlines wurde dieses Jahr von einem grünen Pointer geblendet. Australien reagiert jetzt auf diese Vorfälle und macht das richten eines Laserpointers auf ein Flugzeug zu einem Straftatbestand. Wer erwischt wird, egal ob er das Cockpit trifft oder nicht muss mit 5500 AUS $ (~3500 €) Strafe rechnen.
Wie groß ist die Gefahr?
Doch wie gefährlich ist es wirklich, wenn ein Pilot einen Laserstrahl ins Auge bekommt, schließlich hat der Mensch doch zwei Augen. Fällt ein Auge bei einem Flugzeugführer aus, ist dieser definitiv nicht mehr flugfähig. Gutes räumliches sehen ist beim Fliegen unerlässlich und dafür sind zwei Augen notwendig. Natürlich gibt es noch den Co-Piloten, der jederzeit übernehmen kann, wenn das Flugzeug sowieso nicht gerade vom Autopiloten gesteuert wird. Die Situation ist vergleichbar mit einer plötzlichen Krankheit des Piloten (z.B. Herzinfarkt). Solche Vorfälle ereignen sich regelmäßig und führen nicht zu gefährlichen Situationen für die Passagiere. Wichtig ist, dass die Gesellschaften den Piloten nach einem solchen Vorfall zunächst nicht fliegen lassen, sondern erst mögliche Beeinträchtigungen durch einen Arzt überprüfen lassen. Das kostet Geld und kann Verspätungen und damit unzufriedene Kunden verursachen. Ein Test für die Sicherheitskultur der Airline.
Auf die Kinder aufpassen!
Abschließend kann man sagen, dass die Gefahr für die Passagiere durch Laserpointer recht gering ist. Viel größere Gefahren gehen von unsicherem Fluggerät und schlechten Piloten aus. Man sollte allerdings gerade Kinder in Flughafennähe nicht mit Laserpointern im Freien spielen lassen, denn auch in Deutschland droht eine Strafe, wenn ein Pilot geblendet wird: wegen Gefährdung des Luftverkehrs.
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