15.09.2007
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Billigflieger Germanwings lässt Koffer zurück |
Wegen Vibrationen aus dem Inneren von Reisetaschen wurde von einem Pilot der deutschen LowCost Airline Germanwings angeordnet, zwei Gepäckstücke auf dem Rollfeld zurückzulassen.
Besonderer Wochenendtrip
Germanwings Flug 4U7082 von Hamburg nach München war für zwei der Fluggäste ein ganz besonderes Erlebnis: Der Pilot ließ ihre Koffer auf dem Flugplatz stehen, da von den beiden Gepäckstücken ein Vibrieren ausging. Die Stewardess bat die beiden Kofferbesitzer aufs Rollfeld, wo der Bundesgrenzschutz das Gepäck durchsuchte. Gefunden wurde ein eingeschalteter Rasierapparat, aus dem anschließend die Batterien entfernt wurden. In der anderen Tasche wurde nichts entdeckt. Dennoch ließ der Pilot das Befördern der Koffer aus Sicherheitsgründen nicht zu. Angeblich vibrierte das Gepäck bei Berührung immer noch.
Übertriebene Genauigkeit?
Nicht mal die Mitnahme einiger Hygieneartikel und frischer Unterwäsche im Handgepäck wurde den beiden Passagieren erlaubt. Sogar eine Geburtstagskarte für den Besuch in München musste zurückgelassen werden. Die Koffer könnten bei der Heimreise am Schalter wieder abgeholt werden, hieß es vom Low-Cost-Carrier Germanwings. Zur Entschädigung bekamen die Beiden je ein Freigetränk.
Nach einem Beschwerdebrief an die Airline und einem Hinweis an die Presse konnten die zwei Passagiere jedoch noch erreichen, dass ihnen der Reisepreis von 60 Euro zurückerstattet wurde. Seitens Germanwings hieß es: „Der Pilot hat im Sinne der Sicherheit gehandelt - und wird jederzeit wieder so handeln“. Eigentlich ein sehr konsequentes und genau genommen korrektes Verhalten. Ob allerdings gerade in diesem Fall eine so extreme Auslegung von Sicherheitsbestimmungen nötig war, bleibt fraglich.
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