14.11.2007
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EU-Untersuchung: Webseiten von Fluglinien irreführend |
Die EU erhebt massive Vorwürfe gegen Online-Buchungsseiten von rund 200 europäischen Fluggesellschaften. Der Grund: Der Internetauftritt führe die Kunden beim Ticketkauf in die Irre. Die betreffenden Airlines könnten dazu gezwungen werden, ihre Internetseiten zu schließen.
Die Hälfte aller europäischen Fluglinien sollen nach Angaben der EU-Kommission betroffen sein und mit Teilen ihrer Internetpräsenz gegen Europäisches Verbraucherschutzrecht verstoßen. Offiziell wird die Untersuchung am Donnerstag vorgestellt, Namen werden aber erst in vier Monaten genannt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll Europas größter Low-Cost-Carrier
Ryanair unter den bemängelten Fluglinien sein, laut BBC auch
Iberia,
Spanair und
Vueling. Falls die Airlines die Probleme nicht beheben, könnte die EU die Schließung der Internetseiten durchsetzen.
Fehlende Angaben führen Kunden in die Irre
Die Gründe für die Vorwürfe sind vielfältig: In den meisten Fällen bezieht sich die Kritik auf fehlende, fehlerhafte oder unzureichende Angaben zu Flughafengebühren oder Sicherheitskosten. Auf diesen Mangel hat das Deutsche Flugangst-Zentrum bereits vor zwei Monaten hingewiesen. Zudem seien Sonderangebote oftmals nicht verfügbar. Ein weiterer Kritikpunkt der Studie ist, dass Kunden unabsichtlich bestimmte Zusatzversicherungen abschließen würden, weil auf den Formularfeldern der Webseiten bestimmte Kästchen automatisch angekreuzt seien. Vertragsbedingungen, besonders die Hinweise auf nachträgliche Änderungen oder Stornierungen, seien unzureichend, manchmal sogar gar nicht zu finden. Auch auf diesen Punkt hatte das DFAZ im Rahmen einer Pressemeldung schon hingewiesen.
Internetauftritte österreichischer Airlines am besten
Am besten haben in der EU-Untersuchung Fluglinien aus Österreich abgeschnitten. Die EU-Kommission fand auf keiner der 20 Webpräsenzen gravierende Gründe zur Beanstandung. Insgesamt wurden Ende September 400 Internetauftritte in 17 Mitgliedsländern der EU untersucht.
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