19.01.2008
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Lufthansa Airbus A300 Zwischenfall |
Die Maschine sollte nach Frankfurt/Main fliegen, doch beim Beschleunigen auf der südlichen Startbahn des Flughafens Berlin-Tegel geriet das Flugzeug immer stärker ins Schlingern und drohte, von der Bahn abzukommen - anscheinend stimmte etwas mit dem Bugrad nicht. Der Kapitän des Fluges LH179 entschied sich kurz vor dem Abheben des Airbus für eine Vollbremsung, da die dafür notwendigen Systeme wie Schubumkehr und Rad-Bremsen nicht betroffen waren. Eine Landung mit einem nicht steuerbaren Bugrad wäre ein höheres Risiko gewesen.
Schrecken unter den Insassen
Die Maschine hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 130 Knoten erreicht - das sind umgerechnet 240 km/h. Bei 270 km/h wäre der A300 bereits abgehoben. Die nun eingeleitete, abrupte Bremsung ließ den Jet erbeben. Schrecken machte sich unter den Insassen breit. So berichtete eine Studentin: "Ich dachte, wir stoßen mit den Flügeln auf die Erde". Auch der Crew fuhr der Schrecken in die Glieder: von kreidebleichen Stewardessen und einer zittrigen Stimme des Kapitäns war später der Rede. Letztlich kam der A300 auf nur wenigen hundert Metern zum Stillstand, zog dabei aber deutlich nach rechts und touchierte eine Begrenzungsleuchte der Bahnbefeuerung. Die Startbahn wurde wegen Reinigungsarbeiten für etwa zwei Stunden gesperrt.
Schon zweiter Vorfall in Tegel in diesem Jahr
Schon eine Woche zuvor gab es einen Notfall in Berlin-Tegel. Damals musste eine aus Las Palmas kommende
Boeing 737 der
TUIfly mit nicht funktionierenden Bremsklappen landen. Auch hier kamen die 187 Insassen mit dem Schrecken davon. Die Flughafenfeuerwehr stand an der Bahn bereit, da sich bei solch einem Manöver die Bremsscheiben überhitzen und in Brand geraten könnten. An Bord waren die Passagiere instruiert worden, wie sie sich zu verhalten haben - insbesondere jene an den vier Notausgängen. Die Notlandung gelang ohne Zwischenfälle und nach Überprüfung durch die Feuerwehr konnte der Jet zum Terminal weiterrollen.
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