08.04.2008
 |
Blitzeinschlag in Boeing 737 der Lufthansa |
Flug LH3431 der Lufthansa hob am Abend des 5. April in Sofia ab, um an die Heimatbasis Frankfurt zurückzukehren. Kurz nach dem Start verschwand die Maschine bereits in der Wolkendecke. Doch plötzlich wurden die Passagiere von einem gewaltigen Blitz geblendet. Der Schreck schoss allen Insassen in die Glieder – selbst den darauf trainierten Flugbegleitern wurde mulmig.
Volltreffer in den Flügel
Die in Höhe der Flügel sitzenden Passagiere bemerkten nun, dass beide Triebwerke der
Boeing 737-300 mit der Registrierung D-ABXM anscheinend in Brand geraten waren. Das Flugzeug fing nun an, heftig um die Längs- und Querachse zu rollen. Panik brach in der Kabine aus.
Die entschlossene Crew konnte die Boeing trotzdem sicher wieder nach Sofia fliegen, wo sie nach der Landung sofort vom Kapitän inspiziert wurde. Der Blitz war in die Trimmklappen des linken Höhenleitwerks eingeschlagen (siehe Fotos) – kleinere Stücke der Beplankung baumelten noch herab. Die Triebwerke hatten glücklicherweise kein Feuer gefangen. Die Passagiere hatten mit großer Wahrscheinlichkeit ein sogenanntes Elmsfeuer gesehen (Erklärung siehe unten).
Trimmklappen der Boeing 737 mit markiertem Einschlagpunkt, Foto: bgspotters.net
Einschlagpunkt des Blitzes, Foto: bgspotters.net
Elmsfeuer
Das im englischen Sprachraum als St. Elmo Fire bezeichnete Elmsfeuer ist physikalisch betrachtet ein längere Zeit anhaltender schwacher Blitz. In der Nähe von Gewittern ist die Luft stark elektrisch aufgeladen wodurch in Gegenständen in der Nähe eine hohe Feldstärke erzeugt wird. Wenn die Spannung nun groß genug ist, fließ Strom zwischen der aufgeladenen Luft und z.B. der Flügelspitze eines Flugzeugs oder einer Mastspitze eines Schiffes. Die Luft wird ionisiert und ein blassblauer, flammenähnlicher Lichtschein entsteht, der aber nicht heiß ist. Dieser kann 30 – 50 cm lang sein und minutenlang anhalten.
zurück zur Artikel-Übersicht