10.06.2008
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Alitalia-Debakel geht weiter |
Die Regierung in Rom unternimmt innerhalb von 18 Monaten einen dritten Versuch, um die angeschlagene Staats-Airline Alitalia zu 49,9 % zu verkaufen. Italiens größte Bank Intesa Sanpaolo begleitet den Verkauf der Anteile, der nach neuen Regeln erfolgen soll.
Erneut hoher Verlust
Alitalia verkündete für 2007 einen Verlust von 495 Mio. Euro und wiederholte, dass man dringend frisches Kapital benötige, um weiterfliegen zu können. Der ausgewiesene Verlust war zwar kleiner als 2006 (minus 627 Mio. Euro da damals die Flotte neu bewertet und 197 Mio. abgeschrieben wurden), doch wesentlich höher als beim Vorsteuerergebnis von minus 363,9 Mio. Euro, welches im Februar verkündet wurde. Zum 29. Mai erhielt Alitalia zunächst die sehr umstrittene Finanzspritze der italienischen Regierung in Höhe von 300 Mio. Euro.
Airbus A319 der Alitalia, copyright Rolf Höngesberg
Subventions-Stop
Da die Mittel einer staatlichen finanziellen Unterstützung bereits übermäßig ausgeschöpft wurden, verhängt die EU-Kommission nun einen Subventionsstop: Bis 2011 darf die Airline keine staatlichen Finanzhilfen mehr erhalten.
Aussagen der Regierung
Regierungschef Silvio Berlusconi stellte deshalb nun öffentlich die Frage an die Unternehmer, wer sich an der Übernahme der Alitalia beteiligen wolle. Mit den Worten „wir brauchen die Alitalia“ machte er am Samstag deutlich, wie wichtig eine staatliche Fluggesellschaft für ein Land ist, „das eine internationale Rolle spielen will“. Erst Ende April ließen Italiens Gewerkschaften und die Regierung Berlusconi die mögliche Übernahme durch AirFrance-KLM scheitern. Man suche eine „italienische Lösung“ (Artikel:
Air France scheitert bei Alitalia-Übernahme)
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