03.07.2008
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Austrian Airlines vor Gericht |
Die österreichische Austrian Airlines (AUA) steht zur Zeit gleich zwei mal vor Gericht. Ein mal als Kläger, weil sie sich gegen den Absprung eines Großinvestors wehren will und ein mal sind Personen aus dem Vorstand die Angeklagten, weil sie Insiderinformationen herausgegeben haben sollen.
Klage vom AUA-Chef
Austrian Airlines reichte Zivilklage gegen den abgesprungenen Finanzier Scheich al Jaber ein (Artikel:
Austrian Airlines: Scheich steigt aus). Er wollte im April für 150 Mio. Euro bei Austrian einsteigen und im Gegenzug 20 % der Airline erhalten. Dies war am Jahresanfang so vereinbart worden, doch zum Zeitpunkt der Transaktion hätte al Jaber für die gleiche Summe aufgrund der Kursentwicklung fast die gesamte AUA erhalten können. Er sah sich von AUA-Chef Ötsch getäuscht und sagte die Transaktion ab. AUA ist seitdem händeringend auf der Suche nach einer Überlebenschance für die Airline. Experten rieten von einer Klage gegen al Jaber ab. Seiner Gegenklage werden mehr Chancen eingeräumt.
Airbus A319 der Austrian Airlines, copyright Rolf Höngesberg
Klage gegen AUA-Chef
Zeitgleich ermittelt die Wiener Staatsanwaltschaft gegen Austrian Airlines Chef Alfred Ötsch und den Präsidenten des Aufsichtsrates Peter Michaelis, da ein Aktionär Anfang Juni Anzeige wegen Weitergabe von Insiderinformationen erstattet hat. Der Aktionär Meinhard Nowak ist selbst Anwalt und bezichtigt die beiden außerdem der Bevorzugung einzelner Aktionäre und des Verstoßes gegen §255 Aktiengesetz - Verschleierung von unternehmensrelevanten Ereignissen bei der Hauptversammlung.
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