26.01.2006
 |
Flugunfall-Statistik 2005 |
1056 Menschen haben im vergangenen Jahr bei Flugunfällen ihr Leben verloren. Bemerkenswert: Die betroffenen Maschinen waren durchschnittlich 28,68 Jahre alt. Sie gehörten zudem weithin unbekannten Fluggesellschaften mit relativ wenig Markterfahrung. Dies zeigt die Flugunfall-Statistik 2005 der Flugsicherheitsberatung Aerosecure. Für Geschäftsführer Christian Scherbel ist Geldnot mit ein Grund für die Katastrophen. "Die Unfall-Airlines sind überwiegend sehr klein und chronisch knapp bei Kasse", resümiert der Experte. "Sie bevorzugen deshalb meist ziemlich alte Maschinen, die häufig nur unzureichend gewartet werden." Nach den aktuellen Zahlen des Münchner Unternehmens stammten über 90 Prozent der abgestürzten Flugzeuge vom Gebrauchtmarkt. Scherbels Rat: Wer sich in den betagten Flieger einer ihm bislang unbekannten Airline setzt, sollte sich vorher über die Gesellschaft informieren.
Unbekannte Airlines
Die Konfrontation mit einem potenziellen Crash-Carrier ist laut Scherbel gar nicht mal so ungewöhnlich. Betroffen seien vor allem Ferienreisende, die zu Schnäppchen-Kursen unterwegs sein wollen. Da könne man denn schon mal an eine Airline wie die West Caribbean Airways aus Venezuela geraten. Im März 2005 prallte eine 15 Jahre alte Maschine dieses Unternehmens gegen ein Berg, acht Menschen starben. Knapp fünf Monate später fielen bei einem 19 Jahre alten Flugzeug zuerst das eine, dann das andere Triebwerk aus. Die Maschine trudelte zu Boden und riss 160 Passagiere und Besatzungsmitglieder in den Tod. "Die West Caribbean Airways gibt es erst seit 1998", erklärt Scherbel. "Sie besitzt 14 gebraucht gekaufte Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 17,2 Jahren."
Die Wahl der Airline
Das Flugzeug sei zwar nach wie vor das sicherste Verkehrsmittel, meint Scherbel, dennoch gebe es gerade bei kleinen Airlines zahlreiche schwarze Schafe, für die Sicherheit nicht gerade höchste Priorität habe. "Der Zustand der Flotte hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gefährdung der Fluglinie, in einen Unfall verwickelt zu werden", sagt der Experte und empfiehlt, vor der Reise Informationen zu den jeweiligen Gesellschaften einzuholen. Aerosecure erstelle dazu für über 300 internationale Airlines Sicherheitsprofile mit allen relevanten Fakten. Die zwischen vier und acht Seiten umfassenden Dossiers lassen sich unter www.aerosecure.de herunterladen.
zurück zur Artikel-Übersicht