Unternehmens-Situation
Wenn man verstehen will wie die eigene Fluggesellschaft „tickt“, ist auf jeden Fall ein Blick auf das Unternehmen zu empfehlen. Hierfür muss man aber keine Bilanzen wälzen, sondern kann sich schon mit einigen Eckpunkten einen Überblick verschaffen: Wie lange eine Airline bereits am Markt präsent ist, spielt in jedem Fall eine Rolle. Während die „Großen“ der Branche wie die deutsche Lufthansa bereits ca. 80 Jahre Flugerfahrung vorweisen können, sind viele kleinere Ferienflieger aus der Mittelmeerregion erst wenige Monate aktiv.
Aber auch die Größe ist entscheidend. Große Airlines stehen stark im öffentlichen Interesse und sind oft erst so groß geworden, weil sie gewissenhaft gearbeitet haben. Airlines wie die Swiss, die dazu noch den Landesnamen im Airline-Namen tragen sind doppelt in der Pflicht. Außerdem besteht bei einer ausreichend großen Airline nicht das Risiko wegen Kapazitätsengpässen unerwartet auf kleinere, unbekannte Sub-Charterunternehmen umgebucht zu werden.
Auch die Zugehörigkeit zu einer internationalen Allianz ist eine interessante Information. Große renommierte Allianzen wie die Star Alliance um die deutsche Lufthansa und die skandinavische SAS werden es tunlichst vermeiden mit zweifelhaften Airlines ihren Ruf zu gefährden.
Flotte
Das wichtigste Handwerkszeug einer Fluglinie sind ihre Flugzeuge. Auch hier kann man als interessierter Fluggast Einiges über seine Fluglinie lernen. Sehr leicht zu erkennen ist z.B. wie viele verschiedene Flugzeugtypen die Fluglinie einsetzt. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Airlines: Der amerikanische Billigflieger Southwest Airlines setzt über 400 Maschinen des gleichen Flugzeugtyps in einer komplett einheitlichen Flotte ein. Grundsätzlich kann man sagen: Die Konzentration auf wenige Flugzeugtypen ermöglicht eine vereinfachte/vergünstigte Wartung und Pilotenausbildung, da das Personal nicht auf viele unterschiedliche Typen angelernt und zertifiziert werden muss.
Schwerer fällt es bei der Betrachtung das durchschnittliche Alter der Maschinen herauszufinden. Aber auch dieser Punkt verdient Beachtung. Mit ein paar einfachen Tipps kann man jedoch auch hier einen ersten Eindruck gewinnen: Maschinen wie Airbus A300, Boeing 727 und Tupolew Tu-134 gehören mittlerweile schon „zum alten Eisen“. Sie werden schon seit Jahrzehnten nicht mehr produziert. Wenn solche Maschinen immer noch in der Flotte auftauchen, deutet das auf ein hohes Flottendurchschnittsalter hin. Maschinen wie Airbus A330 und Boeing 777 stehen für eine neue Generation. Dass das Alter der Flotte durchaus eine Rolle spielen kann, belegt auch die Flugunfall-Statistik des letzten Jahres: Die abgestürzten Maschinen waren im Schnitt 27 Jahre alt. Große internationale Airlines streben heute ein Durchschnittsalter von unter 10 Jahren an.
Unfall-Statistik
Ganz sicher ein zentraler Punkt jeder Airline-Betrachtung ist die Frage, ob es bereits Unfälle mit der Fluggesellschaft gab oder nicht. Die Unfall-Statistiken sehen mitunter sehr unterschiedlich aus. Die holländische KLM hat seit 1977 keinen Unfall mit Todesopfern zu beklagen, obwohl die Fluglinie mit über 100 Maschinen sicherlich nicht als klein anzusehen ist. Andere Airlines haben zum Teil aber alle zwei Jahre einen tödlichen Unfall.
Mindestens genauso wichtig ist es zu erfahren, warum ein Unfall passiert ist. Fakt ist: Ein Unfall aufgrund schlechten Wetters mit einer hervorragenden Notlandung des Piloten muss anders bewertet werden als ein Unfall aufgrund eines Wartungsfehlers und mangelnder Pilotenerfahrung. Schwerer in Erfahrung zu bringen sind oftmals kleinere Zwischenfälle, die aber gerade bei jüngeren Airlines, sehr aussagekräftig sind.
Äußere Umstände
Bei der Betrachtung mit welcher Airline man sicher fliegt, ist es von Belang sich auch die äußeren Umstände im Heimatland der Fluglinie anzusehen. So ist die Gefahr, dass es zu Entführungsversuchen oder Bombenanschlägen kommt größer bei Airlines, die aus einem Land mit Bürgerkrieg, Krieg oder bürgerkriegsähnliche Zuständen stammen.
Viele dieser Informationen sind nur schwer zugänglich, da das Thema Sicherheit trotz des großen öffentlichen Interesses noch immer gerne abseits der Öffentlichkeit behandelt wird. Dabei zeigen die traurigen Ereignisse des letzten Sommers, dass jeder Fluggast vorher wissen sollte mit welcher Airline er fliegt und wem er damit sein Leben anvertraut. Aus diesem Grund erstellt Aerosecure auf Basis langjährigen Know-hows und intensiver Recherchen für über 250 Airlines ausführliche Airline-Profile, die genau diese Fragen beantworten. Kernpunkte der Profile sind Unternehmens-Situation, Flottenanalyse und
Unfall-Statistik.
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