26.08.2007
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Interkulturelle Anforderungen im Cockpit (Teil 1) |
In einer globalisierten Welt kommt es häufig vor, dass Flugzeugbesatzungen aus unterschiedlichsten Teilen der Erde und verschiedensten Kulturen entstammen - darin eingeschlossen der Sicherheits-Kultur. Wie können solche Crews ein Flugzeug trotzdem einheitlich sicher bedienen? Dieser Frage hat sich der Aerosecure Experte Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Heinz Bartsch angenommen.
Was bedeutet Interkulturalität?
Im Sinne von Alexander von Humboldt bedeutet ‚Interkulturalität’ für den Menschen, so viel Welt wie möglich zu ergreifen und sie so eng, wie er es nur kann, mit sich zu verbinden.
Insbesondere die durch die zunehmende Globalisierung, den technologischen Fortschritt und die wirtschaftliche Vernetzung gekennzeichnete Weltgesellschaft macht die Realisierung dieses Humboldtschen Postulats nicht einfacher.
In diesem Kontext befasst sich Interkulturalität mit der Weltgesellschaft und aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht vor allem damit, wie sie für die industriellen und gesellschaftlichen Lebens- und Arbeitssituationen transparent gemacht werden kann.
So betrachtet, muss Interkulturalität inmitten der Wechselwirkungen von Technik – Kultur – Gesellschaft zugeordnet werden / 2 /.
Einfluss auf die Flugsicherheit
Wenn die Beziehung von Kultur und Arbeitssicherheit (hier incl. Flugsicherheit) hinterfragt werden soll, dann sollte vorerst immer zuerst die Einstellung der jeweils betrachteten Kultur zur Technik untersucht werden. Darin eingeschlossen ist dann auch die Bestimmung des jeweiligen Menschenbildes, das als Bezugsebene für die Projektierung und Bewertung von Gestaltungsanforderungen für Arbeitssysteme (hier: Flug - Arbeitssysteme) angesehen werden muss. Die moderne Arbeitswissenschaft geht davon aus, dass der Mensch als ein autonomes Subjekt verstanden wird, das zur Regulierung der eigenen Beziehungen mit der Umwelt und zur Selbstregulation fähig ist / 1 /.
Andere Länder - andere Sitten
Berücksichtigt werden muss deshalb hier, dass andere Kulturen von anderen Menschenbildern ausgehen können und deshalb...
Teil 2 des Artikels
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