20.05.2008
 |
Flugangst entsteht meist durch Stress |
Nach Angaben des Deutschen Flugangst-Zentrums (DFAZ) ist Stress eine der Hauptursachen für Flugangst. „Wer die Zeit vor einer Flugreise bereits hektisch verbringt, wenig Zeit für Planungen einrechnet und keine wirkliche Vorfreude aufkommen lässt, läuft Gefahr, die Anspannung mit an Bord zu nehmen und sie dann als Angst zu erleben“, warnt Marc-Roman Trautmann, Diplompsychologe und Leiter der Einrichtung am Flughafen Düsseldorf. Ein entspannter Aufenthalt im Flugzeug sei nur dann möglich, wenn bereits die Urlaubsvorbereitungen stressfrei und ruhig ablaufen. Das Phänomen zeige sich häufig bei Vielfliegern und Geschäftsleuten, die plötzlich und objektiv ohne Grund eine Flugangst entwickelten.
Wir raten von einem allzu leichtfertigen Umgang mit Medikamenten zur Beruhigung ab. Stresszustände, die sich über lange Zeit aufgebaut haben, kann man nicht einfach durch Antistresspräparate wegwischen. Im Flugzeug ist der Wirkerfolg - auch, bei Präparaten, die vom Hausarzt verschrieben werden - nicht gesichert; einige Medikamente können sogar das Gegenteil bewirken, im Falle von Stress und Angst die Symptome noch verstärken.
Vorsicht: Medikamente können Stress und Angst noch verstärken
Grund hierfür ist die besondere Situation an Bord: Die Luft ist trockener, als am Boden. Durch vermehrtes Trinken und angstbedingtes Schwitzen wird ein Wirkstoff den Körper schneller verlassen. Zudem macht der gesenkte Luftdruck in der Kabine Dosierung und Wirkung eines Medikamentes schwer kontrollierbar. Auch Alkohol, Mahlzeiten und nicht zuletzt die Tagesform nehmen Einfluss auf die Wirksamkeit.
Ablenkung und Entspannung
Zur Vorbereitung einer Flugreise empfehlen unsere Experten flugängstlichen Passagieren Ablenkung, beispielsweise durch Hörbücher oder Musik. Einfache Bewegungs- und Entspannungsübungen, rechtzeitig und im Alltag eingeübt, wirken bei Anspannung und Angst an Bord wie ein Blitzableiter. Ziel muss sein, die Zeit im Flugzeug aktiv für sich zu nutzen und nicht passiv zu ertragen, indem man Minuten zählt. Gerade vor Langstreckenflügen ist es sinnvoll, vorab einen persönlichen Stundenplan zu entwerfen, um keine Langeweile und somit eine Stressreaktion aufkommen zu lassen.
Homöopathie kann helfen
Gegen natürliche Präparate, wie Baldrian oder Bachblüten, ist nichts einzuwenden. Auch, wenn die Wirksamkeit nicht immer wissenschaftlich abgesichert ist, hilft Betroffenen allein das Bewusstsein, etwas für sich getan zu haben. Eine US-amerikanische Studie hat vor einiger Zeit auch den Nutzen bestimmter homöopathischer Präparate bei Flugangst gezeigt. Informationen zu diesen und anderen Reisefragen gibt das Deutsche Flugangst-Zentrum über info@fluggastberatung.de oder Telefon 0211/421-71050.
zurück zur Artikel-Übersicht