01.07.2008
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Noch ein Absturz im Sudan |
Die sudanesische Ababeel Aviation verlor gestern eine Frachtmaschine, als diese direkt nach dem Start kippte und mit einer Tragfläche in den Boden rammte. Das Flugzeug ging in Flammen auf, keines der vier Besatzungsmitglieder konnte das Unglück überleben. Das war der zweite Flugzeugunfall mit Todesfolge im Sudan innerhalb von nur vier Tagen und der vierte innerhalb der letzten zwei Monate.
Erneuter Absturz eines Frachtflugzeugs
Im Sudan ist es binnen weniger Tage zu einem weiteren schweren Flugzeugunglück gekommen. Am Morgen des 30. Juni hob ein Frachtflugzeug vom Typ Ilyushin 76TD in Khartoum mit Ziel Juba ab. Ersten Angaben zufolge handelte es sich um eine Maschine der kasachischen GST Aero, die von der sudanesischen Abdeel Aviation samt vier Mann Besatzung gechartert wurde.
Flugzeug des gleichen Bautyps: die Ilyushin 76; Foto: O. Pritzkow / Berlinspotter.de
Unfallhergang
Unmittelbar nach dem Start kippte die Frachtmaschine auf die linke Seite. Der Flügel berührte den Boden und riss die gesamte Maschine um die Hochachse zu Boden. Sie schlug auf einer Hauptverkehrsstraße auf und rasierte dabei einen Strommast ab. Augenzeugen berichteten von einem riesigen Feuerball. Die vier Mann Besatzung kamen bei dem Unglück ums Leben.
Erst am 27. Juni war eine Antonov 12 der Juba Air (Artikel:
Absturz im Sudan fordert 7 Menschenleben) und Anfang Juni ein Airbus A310-300 der Sudan Airways verunglückt (Artikel:
Flugzeugabsturz im Sudan). Am 2. Mai kostete der Absturz einer Beechcraft 1900C bei Rumbek 21 Menschen das Leben (Artikel:
Flugzeugabsturz in Afrika).
Bekanntes Problem im Sudan
Aufgrund der schlechten Infrastruktur im Sudan werden auch kürzere Strecken am effektivsten mit dem Flugzeug zurückgelegt. Hinzu kommt eine ständige Überlastung der Flughäfen und der flughafennahen Lufträume, da neben dem normalen Verkehr auch die UN, die Afrikanische Union und zahlreiche Hilfsorganisationen vermehrt agieren. Auch die oftmals mangelhafte Wartung alter Frachtmaschinen ist ein bekanntes Problem, weswegen Bruchlandungen oder Abstürze nahezu vorprogrammiert sind.
Reaktion
Als Reaktion auf die jüngsten Vorfälle wurden heute am 1. Juli alle Antonovs und Ilyushins des Landes mit Startverbot belegt.
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